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Geschafft -- Deutschland ist Weltmeister!

Diesmal ist Deutschland Weltmeister -- wo es bei den Fußballern "nur" zum Weltmeister der Herzen gereicht hat, hat das deutsche Dressurteam ganze Sache gemacht und sich zum zehnten Mal in Folge den Mannschaftstitel geholt. Spannenden Sport sahen die 32.000 Zuschauer in der Aachener Soers auch am zweiten Tag des Grand-Prix -- und erlebten gleich eine ganze Reihe von Überraschungen. Die wichtigste für das deutsche Team: Favoritin Anky van Grunsven leistete sich einige Fehler und belegte mit 75% Platz drei, während der Däne Andreas Helgstrand mit seiner Stute Matiné am Rest des Starterfeldes vorbeizog und den Grand Prix gewann. Nadine Capellmann und Isabell Werth konnten sich auf die Rückendeckung stützen, die ihnen Heike Kemmer mitgegeben hatte, und zuversichtlich an den Start gehen. Sie erritten 72,8% bzw. 75%, und das Duell Deutschland gegen Holland, das diesmal mit so viel Spannung und Bangen erwartet worden war wie nie zuvor, endete ein weiteres Mal zugunsten der schwarz-rot-goldenen Equipe.
"Überglücklich", zeigte sich Nadine Capellmann nach dem Ende der Prüfung. "Mit der Goldmedaille habe ich schon alles erreicht, alles weitere ist noch Zugabe. Die Zuschauer im Stadion waren einmalig, eine solche Kulisse hat die Dressur noch nicht gesehen. Auch mit der riesigen Arena ist Elvis sehr gut zurechtgekommen. Man kann im Vorfeld ja viel trainieren, aber der Wettbewerb ist in einem solchen Stadion dann doch eine andere Situation. Ich war mit Elvis trotz einiger kleiner Fehler sehr zufrieden, obwohl ich natürlich gern zwei Prozent mehr für das Team geholt hätte." Aber nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf, und so werden die deutschen Starter nun am Freitag im Special gegeneinander antreten.
"Ob ich eine Medaillenchance habe? Schaumermal. Heike und Isabell haben natürlich sehr gute Ausgangspositionen, aber da ich heute Fünfte geworden bin und es am Freitag für alle wieder von vorn losgeht -- warum nicht?"
Und in einem waren sich alle deutschen Reiter einig: "Wir sind ein tolles Team, das wunderbar zusammengehalten hat, und schon im Trainingslager in Würselen hatten wir so viel Spaß miteinander, dass wir uns auch weiter gegenseitig die Daumen drücken werden, auch wenn wir ab Freitag Einzelkämpfer sind."