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Spannender Sport in Bremen

Es hätte kaum knapper ausfallen können, das Spitzenduell, das die beiden elfjährigen Hannoveraner Füchse Warum nicht FRH unter Isabell Werth und Elvis VA unter Nadine Capellmann zum Final-Auftakt des Kampmann-Cups in Bremen untereinander austrugen. Als viertletztes Starterpaar des Grand Prix gingen Nadine und Elvis im AWDdome an den Start -- und konnten ihre Leistung aus Münster noch übertreffen: 1865 Punkte oder 77,29% lautete ihr Ergebnis, mit dem sie sich zunächst deutlich an die Spitze des Starterfeldes setzten. Zwei Startplätze weiter hatte dann "Hannes" unter Isabell Werth die Nase hauchdünn vorn und siegte mit fünf Punkten Abstand (77,92%).
Im Special war dann schlicht "der Wurm drin". Als Mitfavoriten mit guten Chancen auf den Titelgewinn in das Finale des Kampmann-Cups gestartet, landeten Nadine und Elvis mit 65,6% so weit abgeschlagen wie noch nie zuvor auf Platz zehn. Diesmal waren es nicht die manchmal "bangen" Piaffen, bei denen es hakte, sondern es schlich sich einfach eine Unkonzentriertheit nach der nächsten ein, und der Grand-Prix-Special, eine Prüfung, bei der Elvis normalerweise so wunderbar auftrumpfen kann, wurde zu einer Serie von Fehlern. Schon auf dem Abreiteplatz konnte sich Elvis nicht entspannen -- die Atmosphäre war dort besonders unruhig, und die Pause zwischen seiner Trainigseinheit am frühen Morgen (die Prüfungshalle stand nur von sechs bis sieben Uhr zum freien Training zur Verfügung) und dem Start um 21.00 Uhr war sehr lang. Diese Spannung entlud sich dann unglücklicherweise, indem er in der Trabtour die Zunge über das Gebiss schob. Im Schritt fing er sich zwar wieder, aber eigentlich war es zu diesem Zeitpunkt schon zu spät, um die Prüfung noch zu retten, sodass die noch folgenden Fehler in der Wechseltour kaum noch ins Gewicht fielen.
Zwar brachte das Publikum den beiden nach der Prüfung unverhohlene Sympathie entgegen, doch auch das konnte natürlich nichts am Urteil der Richter ändern.