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Trauer um Farbenfroh

So dicht können Freude und Trauer beieinander liegen: Noch am Samstag hatte Nadine Capellmann im Sattel ihrer Nachwuchshoffnung Elvis den Nürnberger Burgpokal mit einem Rekordergebnis gewonnen -- jetzt trauert sie um ihr Ausnahmepferd Farbenfroh. Der erst 14 Jahre alte Wallach war nach einem kleinen Eingriff beim Aufwachen aus der Narkose so unglücklich gestrauchelt, dass er sich einen Oberschenkelhalsbruch zuzog. Am Montag Abend musste er eingeschläfert werden.
"Ich bin unendlich traurig", so Nadine. "So einen wie Farbenfroh trifft man nur einmal im Leben. Alles an ihm war außergewöhnlich. Sein Aussehen, sein einmaliges Talent, sein unglaublich liebenswerter Sturkopf."
Der Höhepunkt ihrer gemeinsamen Karriere war neben dem Mannschaftsgold bei den Olympischen Spielen in Sydney der doppelte Gold-Triumph bei den Weltreiterspielen 2002 im spanischen Jerez de la Frontera. Dort gelangen dem Paar drei exzellente Prüfungen und Nadines erster Einzeltriumph über die nationale und internationale Konkurrenz. Nach der WM erkrankte Farbenfroh und war lange Zeit nicht im Sport zu sehen.
"Ich habe immer gehofft, dass er noch einmal zurückkommt. Und wenn nicht, dass er wenigstens mit Gracioso zusammen auf der Wiese noch einen schönen Lebensabend gehabt hätte."  Mit Farbenfroh verliert der internationale Dressursport nicht nur eines seiner Spitzenpferde, sondern auch einen seiner größten Sympathieträger.